Direkt vs. über Plattform
Die ewige Frage: Solltest du direkt verkaufen oder über Plattformen? Die ehrliche Antwort mit allen Vor- und Nachteilen.
Real talk: Das ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die du treffen wirst.
Und... es gibt keine pauschale Antwort. Sorry. Wäre zu einfach gewesen.
Aber ich kann dir zeigen, wie du die richtige Entscheidung für deine Situation triffst. Mit Zahlen. Mit Beispielen. Ohne Bullshit.
Was "direkt verkaufen" wirklich bedeutet
Direkt verkaufen heißt: Du bist der Boss. Komplett.
Du kontaktierst Käufer direkt — über Telegram, WhatsApp, Email, was auch immer. Sie bezahlen dich direkt (PayPal, Krypto, Wise). Du sendest Content direkt. Keine Plattform dazwischen.
Klingt simpel? Ist es auch. Irgendwie.
Wie das aussieht in der Praxis:
- Käufer schreibt dir auf Telegram: "Hey, ich hätte gern 5 Custom Bilder"
- Ihr verhandelt Preis + Details
- Er zahlt per PayPal/Krypto/was auch immer
- Du produzierst Content
- Du sendest Content (Telegram, Email, WeTransfer, etc.)
- Done. 100% des Geldes gehört dir (minus Payment-Gebühren)
Die Vorteile (und die sind heftig):
- Keine Provision — Alles Geld geht an dich (außer 2-5% Payment-Provider)
- Volle Kontrolle — Du bestimmst Preise, Regeln, Grenzen
- Direkter Kontakt — Du baust echte Beziehungen zu Käufern auf
- Kein Plattform-Risiko — Niemand kann dich bannen
- Flexibilität — Du kannst Sonderdeals, Bundles, alles machen
- Höhere Preise möglich — Weil du den Wert selbst setzt
Die Nachteile (und die sind real):
- Du musst Traffic selbst bringen — Niemand findet dich automatisch
- Scam-Risiko — Keine Moderation, du musst vorsichtig sein
- Mehr Arbeit — Jede Transaktion ist manuell
- Payment ist kompliziert — PayPal kann dich bannen, Krypto ist verwirrend
- Keine Infrastruktur — Du musst alles selbst aufbauen
- Schwer zu skalieren — Nur begrenzt viele Custom-Requests pro Tag machbar
Was "über Plattform verkaufen" bedeutet
Plattform-Verkauf heißt: Du nutzt etablierte Systeme (FeetFinder, OnlyFans, etc.)
Sie bringen die Käufer. Sie übernehmen Payment. Sie moderieren. Du lädst Content hoch und kassierst.
Aber — und das ist wichtig — sie nehmen dafür eine Provision.
Wie das aussieht in der Praxis:
- Du erstellst Account auf FeetFinder/OnlyFans/etc.
- Lädst Content hoch
- Käufer finden dich über die Plattform
- Kaufen direkt auf der Plattform
- Plattform wickelt Payment ab
- Du bekommst Auszahlung (minus 10-20% Provision)
Die Vorteile:
- Eingebauter Traffic — Käufer sind bereits da, suchen aktiv
- Payment-System fertig — Keine Kopfschmerzen mit PayPal-Bans
- Sicherer — Käufer sind verifiziert, Moderation vorhanden
- Einfacher Start — Account erstellen, Content hochladen, fertig
- Skalierbar — Ein Upload kann an 100+ Leute verkauft werden
- Professionell — Käufer vertrauen etablierten Plattformen
Die Nachteile:
- Provision — 10-20% von jedem Sale geht weg
- Weniger Kontrolle — Plattform macht die Regeln
- Konkurrenz — Tausende andere Seller
- Plattform-Risiko — Sie können Regeln ändern, dich bannen
- Kein direkter Kontakt — Alles läuft über Plattform-Messaging
- Abhängigkeit — Wenn Plattform stirbt, stirbt dein Business
Die Rechnung: Was bringt mehr Geld?
Ok, genug Theorie. Rechnen wir.
Szenario 1: Plattform-Verkauf (FeetFinder)
Du verkaufst ein Bilderset für 20€.
FeetFinder nimmt 20% Provision = 4€
Du bekommst: 16€
Wenn du 50 Sets pro Monat verkaufst:
50 × 16€ = 800€ netto
Szenario 2: Direkt-Verkauf (Telegram + PayPal)
Du verkaufst dasselbe Set für 20€.
PayPal nimmt 3% Gebühr = 0,60€
Du bekommst: 19,40€
Wenn du 50 Sets pro Monat verkaufst:
50 × 19,40€ = 970€ netto
Unterschied: 170€ pro Monat
Aber...
Die versteckte Rechnung:
Auf FeetFinder findest du diese 50 Käufer organisch — die Plattform bringt Traffic.
Beim Direkt-Verkauf musst du diese 50 Käufer selbst finden — über Instagram, Twitter, etc.
Das kostet Zeit. Viel Zeit.
Also ist die eigentliche Frage nicht "Wo verdiene ich mehr pro Sale?" sondern "Wo ist meine Zeit besser investiert?"
Wann Direkt-Verkauf Sinn macht
Direkt verkaufen lohnt sich wenn:
- Du bereits eine Audience hast (Instagram, Twitter, TikTok)
- Du wenige, aber zahlungskräftige Stammkunden willst
- Du hohe Preise verlangst (Custom Requests ab 50€+)
- Du volle Kontrolle brauchst (z.B. spezielle Nischen)
- Du langfristig unabhängig sein willst
- Du gut in direkter Kommunikation bist
Beispiel: Die High-Ticket-Strategie
Sarah verkauft keine Standard-Sets. Sie macht nur Custom Requests. Minimum 75€.
Sie hat 15 Stammkunden auf Telegram. Jeder bestellt 1-2x pro Monat.
Rechnung: 15 Käufer × durchschnittlich 100€ = 1.500€/Monat
Auf einer Plattform? Unmöglich diese Preise zu kriegen (zu viel Konkurrenz).
Wann Plattform-Verkauf Sinn macht
Plattformen nutzen lohnt sich wenn:
- Du gerade erst startest (keine Audience)
- Du viele kleine Sales willst statt wenige große
- Du nicht gut in Marketing bist
- Du schnell erste Einnahmen brauchst
- Du keine Zeit für manuelles Customer Service hast
- Du lieber Masse statt Klasse machst
Beispiel: Die Volumen-Strategie
Lisa ist auf FeetFinder. Sie lädt 3x pro Woche neue Sets hoch. Preis: 15-25€.
Sie verkauft dasselbe Set an 10-20 verschiedene Käufer (passive Income).
Rechnung: 100 Sales pro Monat × 15€ (nach Provision) = 1.500€/Monat
Selbes Ergebnis wie Sarah — aber komplett unterschiedliche Strategie.
Die Hybrid-Strategie (was ich empfehle)
Plot twist: Du musst dich nicht entscheiden.
Die smarteste Strategie? Beides.
Das 2-Tier-System:
Tier 1: Plattform für Massen-Sales
FeetFinder/OnlyFans für Standard-Content. Viele kleine Verkäufe. Passive Income.
Tier 2: Direkt für Premium-Kunden
Telegram für Custom Requests. Wenige große Verkäufe. Hohe Preise.
Wie das funktioniert:
- Neue Käufer finden dich auf der Plattform
- Du bietest Standard-Content dort an
- Die besten Käufer lädst du zu Telegram ein ("VIP Custom Requests")
- Dort bietest du exklusive High-Ticket-Services an
- Win-Win: Traffic von Plattform + Marge von Direkt-Verkauf
Beispiel-Rechnung Hybrid:
Plattform: 60 Sales × 15€ = 900€
Direkt: 8 Custom Requests × 80€ = 640€
Total: 1.540€/Monat
Plus: Du bist nicht abhängig von einer Einnahmequelle.
Die Risiken beider Wege
Risiko Direkt-Verkauf:
- PayPal-Ban — Kann jederzeit passieren + Geld eingefroren
- Scam — Käufer können verschwinden nach Payment
- Erpressung — Ohne Plattform-Schutz bist du verletzlicher
- Zeit-Fresser — Jeder Kunde braucht individuelle Betreuung
Risiko Plattform-Verkauf:
- Account-Ban — Ein Regelverstoß = alles weg
- Policy-Changes — Plattform ändert Regeln über Nacht
- Konkurrenz — Preiskampf nach unten
- Provision frisst Marge — 20% sind langfristig heftig
Die Faustregel für deine Entscheidung
Hier ist die einfachste Orientierung:
Wenn du unter 500 Follower auf Social Media hast:
→ Start mit Plattform (du brauchst deren Traffic)
Wenn du 500-2.000 Follower hast:
→ Hybrid (Plattform + erste direkte Custom Requests)
Wenn du über 2.000 Follower hast:
→ Fokus auf Direkt (du hast genug Traffic für eigenes Business)
Ausnahmen gibt's natürlich. Aber als grobe Richtung? Funktioniert.
Bottom line
Direkt vs. Plattform ist keine Entweder-Oder-Frage.
Es ist eine Frage von: Wo stehst du gerade? Was sind deine Ziele? Wie viel Zeit hast du?
Anfänger? Plattform.
Fortgeschritten? Hybrid.
Profi? Direkt (mit Plattform als Backup).
Und immer dran denken: Du kannst jederzeit wechseln. Nichts ist in Stein gemeißelt.
Die beste Strategie ist die, die zu deinem Leben passt. Nicht die, die irgendein Guru auf YouTube predigt.
Im nächsten Kapitel: Zahlungsanbieter für Anonymität — wie du bezahlt wirst ohne deine Identität preiszugeben.