Niemand redet darüber. Aber irgendwann... willst du vielleicht aufhören.
Neuer Job. Andere Prioritäten. Einfach keine Lust mehr.
Und das ist ok.
Aber: Wie steigst du aus, ohne Geld liegen zu lassen? Wie maximierst du, was du aufgebaut hast?
Lass uns über Exit-Strategien reden.
Warum überhaupt über Aufhören nachdenken?
"Ich fang gerade erst an — warum sollte ich ans Aufhören denken?"
Weil: Du solltest immer mit dem Ende im Kopf starten.
Gründe, warum Leute aussteigen:
- Burnout (zu viel, zu lang)
- Neue Karriere (Job-Angebot, anderes Business)
- Persönliche Gründe (Beziehung, Familie)
- Privacy-Concerns (zu riskant geworden)
- Einfach keine Motivation mehr
Whatever der Grund: Besser, einen Plan zu haben.
Exit-Option 1: Slow Fade
Du hörst nicht abrupt auf. Du fährst langsam runter.
Wie's funktioniert:
- Monat 1: Posten von 5x/Woche auf 3x/Woche
- Monat 2: Keine neuen Kunden mehr
- Monat 3: Nur noch Stammkunden bedienen
- Monat 4-6: Langsam auslaufen lassen
Vorteil:
- Kein Drama, kein Stress
- Du verdienst noch, während du weniger machst
Nachteil:
- Dauert lange
- Du "verschwendest" evtl. Potenzial deines Accounts
Best for: Leute, die kein Geld brauchen und entspannt rauswollen.
Exit-Option 2: Account verkaufen
Dein Instagram/OnlyFans hat 50k Follower? Das ist Geld wert.
Was du verkaufen kannst:
- Instagram-Account (mit Followern, Content-Archiv)
- OnlyFans/Fanhouse (mit Subscriber-Liste)
- Website (mit Traffic, Email-Liste)
Wie viel ist es wert?
Faustregel: 6-12 Monate Umsatz.
Beispiel: Du machst 3k/Monat. Account-Wert: 18k-36k.
Aber:
- Nur, wenn's übertragbar ist (anonymous Branding hilft)
- Der Käufer muss weiter Content liefern können
- Schwierig in persönlichen Brands
Wo verkaufen?
- Flippa.com (Marketplace für digitale Businesses)
- Empire Flippers (für größere Accounts)
- Direkt in Communities/Nischen-Foren
Exit-Option 3: Business übergeben
Du hast ein Team? Someone else könnte weitermachen.
Szenario:
- Du hast VA + Editor + Manager
- Du findest jemanden, der deine Rolle übernimmt (das "Gesicht" bzw. die Füße)
- Du bleibst als stiller Partner (z.B. 30% Umsatzbeteiligung)
Real talk: Schwierig. Aber möglich, wenn deine Brand nicht zu persönlich ist.
Exit-Option 4: Passiv laufen lassen
Du hörst nicht ganz auf. Aber machst nur noch das Minimum.
Setup:
- Alle Prozesse automatisiert
- VA managed Posten & DMs
- Du shootest nur noch 1x/Monat (für neuen Content)
- Passiv 1-2k/Monat verdienen
Best for: Leute, die nicht ganz rauswollen, aber weniger Zeit investieren möchten.
Exit-Option 5: Content-Archiv verkaufen
Du hast 1000+ Bilder? Die sind wertvoll.
Was du machen kannst:
- Verkaufe dein komplettes Archiv an eine andere Creator (5k-20k)
- Lizenziere es (sie darf es nutzen, du behältst Rechte)
- Upload auf Stock-Plattformen (passiv Income danach)
Wie du deinen Account vorbereiten (für Verkauf)
Wenn du irgendwann verkaufen willst: Bereite vor. Von Anfang an.
1. Anonymous Branding
Dein Account sollte nicht "dein Name" sein.
Besser: Ein Brand-Name. "Golden Soles Co.", "Barefoot Aesthetics", etc.
Macht es übertragbar.
2. SOPs dokumentieren
Alles aufschreiben:
- Wie shootest du?
- Wie editierst du?
- Wie postest du?
- Wie kommunizierst du mit Kunden?
Ein neuer Owner kann einfach deine Playbook folgen.
3. Team aufbauen
Account mit VA + Editor ist mehr wert als Solo.
Zeigt: Es läuft auch ohne dich.
4. Email-Liste aufbauen
Instagram kann weg sein morgen. Email-Adressen gehören dir.
Account mit 5k Email-Subscriber? Deutlich wertvoller.
Der Abschied — wie kommunizierst du's?
Wenn du aufhörst: Wie sagst du es deinen Fans?
Option 1: Ghosten
Du postest einfach nicht mehr. Account bleibt online, aber inaktiv.
Vorteil: Kein Drama.
Nachteil: Fans sind verwirrt, evtl. enttäuscht.
Option 2: Announcement
"Hey, nach 2 Jahren mache ich was Neues. Danke für alles!"
Vorteil: Ehrlich, schöner Abschluss.
Nachteil: Evtl. Fragen, Drama, "Bitte hör nicht auf!"
Option 3: Rebrand
"Ich mache jetzt was Anderes, folgt mir bei @neuerprojekt"
Vorteil: Du nimmst deine Audience mit.
Nachteil: Nur sinnvoll, wenn neues Projekt passt.
Was machst du mit dem Geld?
Du hast 2 Jahre 5k/Monat gemacht. Hoffentlich hast du gespart.
Smart Moves nach dem Exit:
- Notgroschen: 6-12 Monate Lebenshaltungskosten auf der Seite
- Invest: ETFs, Aktien, passiv wachsen lassen
- Neues Business: Was kommt als Nächstes?
- Skills entwickeln: Kurse, Ausbildung, neue Karriere
Zusammenfassung
Exit-Strategien sind kein Pessimismus. Sie sind Realismus.
Du musst nicht für immer Fußbilder verkaufen. Und das ist ok.
Deine Optionen:
- Slow Fade (entspannt auslaufen lassen)
- Verkaufen (Account, Business, Assets)
- Übergeben (an Team oder neue Person)
- Passiv laufen lassen (Minimum-Effort, etwas Income)
Denk ans Ende. Von Anfang an. Dann hast du Optionen, wenn es soweit ist.