Künstlername vs. Persona — wer bist du eigentlich?
Eine Marke erschaffen ohne dich selbst zu verlieren — wie du authentisch bleibst und trotzdem eine unvergessliche Identität baust.
Hier ist das Dilemma: Du willst Geld verdienen. Aber du willst dich nicht komplett verstellen.
Du brauchst einen Namen, der verkauft — aber du willst nicht wie "xXSexyToes69Xx" klingen.
Du brauchst eine Persona — aber du willst nicht jeden Tag Theater spielen müssen.
Die gute Nachricht? Das geht. Und zwar besser als du denkst.
Was ist der Unterschied: Künstlername vs. Persona?
Künstlername = Dein Label
Das ist der Name, unter dem du verkaufst. Deine Brand. Dein Handle.
Beispiele:
- @velvetfeet
- @barefoot.luna
- @solesisters
- @thefootmuse
Es ist wie ein Bandname. Du kannst Tina heißen — aber deine Band heißt "Arctic Monkeys".
Persona = Deine Rolle
Das ist wie du dich präsentierst. Deine Vibe. Dein Character.
Beispiele:
- Die verspielte "Girl-Next-Door" (süß, zugänglich, sympathisch)
- Die mysteriöse "Muse" (künstlerisch, tiefgründig, rätselhaft)
- Die selbstbewusste "Boss Babe" (dominant, direkt, no-nonsense)
- Die entspannte "Wellness Queen" (Zen, natürlich, peaceful)
Deine Persona ist nicht fake — sie ist eine kuratierte Version von dir.
Warum du beides brauchst
Ohne Künstlername: Du bist austauschbar. "Noch jemand mit Füßen."
Ohne Persona: Du bist inkonsistent. Heute süß, morgen bissig, übermorgen langweilig.
Mit beidem? Du bist eine Marke. Wiedererkennbar. Memorabel. Verkaufbar.
Schritt 1: Den perfekten Künstlernamen finden
Die 5 goldenen Regeln:
1. Kurz & einprägsam
Maximal 2-3 Wörter. Leicht zu merken, leicht zu tippen.
Gut: @velvetfeet, @lunatoes
Schlecht: @thebeautifulbarefootgoddess2024
2. Unique (aber nicht zu weird)
Google deinen Namen. Gibt's den schon 500x? → Weitersuchen.
Ist er komplett unaussprechlich? → Auch schlecht.
3. Keine Zahlen/Sonderzeichen
@footqueen ist besser als @footqu33n.
Ausnahme: Wenn es WIRKLICH Teil deiner Brand ist (z.B. @soles.24/7).
4. Vibes > Literalität
Dein Name muss nicht "Fuß" enthalten. Er muss nur die richtige Stimmung transportieren.
Beispiel:
"Velvet" → weich, luxuriös, sinnlich (perfekt für Füße, ohne "foot" zu sagen)
5. Zukunftssicher
Überleg: Willst du in 2 Jahren immer noch so heißen?
Vermeide Trend-Wörter, die schnell cringe werden.
Name-Generator: Die Formel
Hier ist ein System, das funktioniert:
Template: [Adjektiv] + [Nomen]
Adjektive (Vibe-Wörter):
- Soft/Luxus: velvet, silk, satin, pearl, rose
- Mystisch: luna, midnight, moon, shadow, raven
- Natur: bare, wild, sun, ivy, ocean
- Edgy: noir, ink, storm, steel, rebel
Nomen (Fuß-bezogen oder metaphorisch):
- Direkt: feet, soles, toes, arches
- Metaphorisch: muse, goddess, angel, queen, art
- Abstrakt: dream, vibe, vision, soul
Mix & Match:
- velvet + soles = @velvetsoles
- luna + feet = @lunafeet
- bare + muse = @baremuse
- midnight + arches = @midnightarches
Protip: Sag den Namen laut. Klingt er smooth? Oder holprig? Wenn du stotterst beim Aussprechen — weg damit.
Verfügbarkeit checken:
- Instagram: Suche @deinname — frei?
- OnlyFans/Fansly: Check ob Username verfügbar
- Domain: (Optional) Ist deinname.com frei? (für spätere Website)
Wichtig: Nutze den gleichen Namen überall. Konsistenz = Marke.
Schritt 2: Deine Persona entwickeln
Deine Persona ist NICHT eine komplett erfundene Figur.
Sie ist eine verstärkte, fokussierte Version von Teilen deiner echten Persönlichkeit.
Die "3-Trait-Methode"
Wähle 3 Eigenschaften, die deine Persona definieren.
Beispiel — "Girl-Next-Door":
- Freundlich (antwortet auf Messages, lächelt viel)
- Verspielt (cute Captions, emoji-heavy)
- Zugänglich (zeigt Alltag, keine künstliche Perfektion)
Beispiel — "Mysteriöse Muse":
- Rätselhaft (wenig persönliche Details, viele offene Fragen)
- Künstlerisch (hochwertige Bilder, poetische Captions)
- Exklusiv (antwortet selektiv, wirkt "unerreichbar")
Deine Aufgabe: Wähle 3 Traits die zu DIR passen — aber die du bewusst betonst.
Persona-Building Worksheet:
1. Welche Worte beschreiben dich? (wähle 5)
Beispiele: witzig, ruhig, frech, elegant, direkt, mysteriös, warm, kühl...
2. Wie fühlst du dich am wohlsten?
Schüchtern/Introvertiert → Mysteriöse Persona passt besser
Extrovertiert/Redselig → Girl-Next-Door oder Rebel passt besser
3. Was nervt dich an anderen Content Creators?
Zu fake? → Sei authentischer
Zu langweilig? → Sei witziger/kantiger
Zu oversexualized? → Sei subtiler/künstlerischer
4. Wen bewunderst du (außerhalb der Branche)?
Musiker, Schauspieler, Influencer — wessen Vibe willst du channeln?
Die 6 Haupt-Personas (Archetypen)
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Die meisten erfolgreichen Creators fallen in eine dieser Kategorien:
1. Die Muse
Vibe: Künstlerisch, tiefgründig, inspirierend
Content: Hochwertige Bilder, poetische Captions, "Fine Art" Ästhetik
Zielgruppe: Kunst-Liebhaber, intellektuelle Käufer, Premium-Budget
Beispiel-Caption: "Feet as canvas, light as poetry."
2. Die Girl-Next-Door
Vibe: Zugänglich, süß, freundlich
Content: Alltags-Settings, natürliches Lächeln, persönliche Stories
Zielgruppe: Breites Publikum, "Boyfriend Experience" Käufer
Beispiel-Caption: "Just finished my morning coffee ☕ how's your day going?"
3. Die Rebel
Vibe: Kantig, frech, direkt
Content: Dunkle Ästhetik, provokante Posen, sarkastische Captions
Zielgruppe: Edgy Käufer, Alternative/Gothic Scene
Beispiel-Caption: "Not your average princess. 🖤"
4. Die Wellness Queen
Vibe: Zen, natürlich, selbstfürsorge-fokussiert
Content: Spa-Settings, Pediküre, weiche Farben, Natur
Zielgruppe: Wellness-Interessierte, ältere Käufer, "Entspannungs"-Content
Beispiel-Caption: "Self-care Sunday: feet deserve love too 🌿"
5. Die Luxury Babe
Vibe: Glamourös, exklusiv, high-maintenance
Content: Designer-Schuhe, Hotels, perfekte Pediküre, teuer wirkende Settings
Zielgruppe: High-Budget Käufer, Findom-Interessierte, Luxus-Fetisch
Beispiel-Caption: "Champagne taste, caviar dreams. 💎"
6. Die Dominante
Vibe: Mächtig, kontrollierend, no-nonsense
Content: POV-Winkel (von unten), direkte Blicke, kommandierender Ton
Zielgruppe: Submissive Käufer, Findom, Worship-Content
Beispiel-Caption: "You know where you belong. 👠"
Deine Aufgabe: Welcher Archetyp fühlt sich am natürlichsten für dich an?
(Du kannst auch mixen — z.B. "Rebel + Wellness" = Alternative Zen. Aber nicht mehr als 2.)
Authentizität bewahren — der wichtigste Teil
Hier ist die Wahrheit: Du kannst keine Persona durchziehen, die komplett fake ist.
Du wirst dich ausgebrannt fühlen. Du wirst inkonsistent werden. Käufer merken das.
Die Balance-Formel:
80% Real + 20% Performance = Perfekte Persona
Die 80% (Real):
- Deine echten Interessen (zeig was du wirklich magst)
- Deine natürliche Sprache (schreib wie du sprichst)
- Deine echten Grenzen (sag Nein wenn es sich falsch anfühlt)
Die 20% (Performance):
- Du betonst bestimmte Eigenschaften (z.B. bist du normalerweise schüchtern, aber für Content zeigst du deine selbstbewusste Seite)
- Du kurierst was du teilst (nicht jeder bad day, nicht jedes ungefilterte Bild)
- Du hältst Konsistenz in Ästhetik/Tonalität (auch wenn du privat chaotischer bist)
Beispiel:
Privat: Du bist introvertiert, liebst Metal-Musik, hasst Small Talk.
Persona: "Mysteriöse Rebel" — du zeigst deine dunkle Ästhetik (real), schreibst kurze kryptische Captions (passt zu introvertiert), aber antwortest trotzdem auf DMs (Performance, weil's Business ist).
Das funktioniert — weil 80% davon DU bist. Die 20% sind nur... Packaging.
Red Flags: Wann deine Persona zu fake ist
- Du fühlst dich ausgelaugt nach jedem Post
- Du vergisst ständig wie du dich verhalten solltest
- Du hasst deinen Content wenn du ihn siehst
- Käufer sagen "Du wirkst anders als auf Bildern"
Wenn das passiert: Pivot. Deine Persona passt nicht. Justiere.
Persona entwickelt sich — und das ist ok
Du musst nicht für immer "Girl-Next-Door" sein.
Vielleicht fängst du süß an — und merkst nach 6 Monaten: "Ich will kantiger sein."
Das geht. Aber mach es graduell.
Wie du deine Persona änderst (ohne Follower zu verlieren):
- Schritt für Schritt — nicht von heute auf morgen komplett anders
- Transparenz — sag deinen Fans: "Ich entwickle mich weiter, ihr werdet neue Vibes sehen"
- Behalte Kern-Elemente — ändere nicht ALLES auf einmal (z.B. keep deinen Namen, aber ändere Ästhetik)
- Test vorher — poste 1-2 Bilder im neuen Stil, check Reactions
Erfolgreiche Creators evolvieren. Das zeigt Wachstum. Käufer respektieren das.
Dein Name + Persona = Deine Brand
Wenn beides zusammenpasst, hast du etwas Magisches:
Wiedererkennbarkeit.
Leute sehen deinen Namen → sie wissen sofort welche Vibe.
Leute sehen dein Bild (ohne Name) → sie erkennen dich trotzdem.
Das ist eine Marke.
Zusammenfassung
- Künstlername = Dein Label (kurz, unique, vibe-stimmig)
- Persona = Deine Rolle (3 definierte Traits, konsistent)
- 6 Archetypen — Muse, Girl-Next-Door, Rebel, Wellness, Luxury, Dominante
- 80% Real + 20% Performance = Authentisch aber professionell
- Namen-Formel — [Adjektiv] + [Nomen], überall gleich nutzen
- Persona-Entwicklung ist erlaubt — aber graduell
- Marke = Name + Persona zusammen
Du musst dich nicht verstellen. Du musst nur entscheiden: Welche Seite von mir will ich zeigen?
Und dann: Konsequent sein.
Nächstes Kapitel: Visuelle Identität — Farben, Typografie, Layouts. Wie dein Feed zur Brand wird.