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Teil 3: Selbstdarstellung & Marke

Künstlername vs. Persona — wer bist du eigentlich?

Eine Marke erschaffen ohne dich selbst zu verlieren — wie du authentisch bleibst und trotzdem eine unvergessliche Identität baust.

Hier ist das Dilemma: Du willst Geld verdienen. Aber du willst dich nicht komplett verstellen.

Du brauchst einen Namen, der verkauft — aber du willst nicht wie "xXSexyToes69Xx" klingen.

Du brauchst eine Persona — aber du willst nicht jeden Tag Theater spielen müssen.

Die gute Nachricht? Das geht. Und zwar besser als du denkst.

Was ist der Unterschied: Künstlername vs. Persona?

Künstlername = Dein Label

Das ist der Name, unter dem du verkaufst. Deine Brand. Dein Handle.

Beispiele:

  • @velvetfeet
  • @barefoot.luna
  • @solesisters
  • @thefootmuse

Es ist wie ein Bandname. Du kannst Tina heißen — aber deine Band heißt "Arctic Monkeys".

Persona = Deine Rolle

Das ist wie du dich präsentierst. Deine Vibe. Dein Character.

Beispiele:

  • Die verspielte "Girl-Next-Door" (süß, zugänglich, sympathisch)
  • Die mysteriöse "Muse" (künstlerisch, tiefgründig, rätselhaft)
  • Die selbstbewusste "Boss Babe" (dominant, direkt, no-nonsense)
  • Die entspannte "Wellness Queen" (Zen, natürlich, peaceful)

Deine Persona ist nicht fake — sie ist eine kuratierte Version von dir.

Warum du beides brauchst

Ohne Künstlername: Du bist austauschbar. "Noch jemand mit Füßen."

Ohne Persona: Du bist inkonsistent. Heute süß, morgen bissig, übermorgen langweilig.

Mit beidem? Du bist eine Marke. Wiedererkennbar. Memorabel. Verkaufbar.

Schritt 1: Den perfekten Künstlernamen finden

Die 5 goldenen Regeln:

1. Kurz & einprägsam
Maximal 2-3 Wörter. Leicht zu merken, leicht zu tippen.

Gut: @velvetfeet, @lunatoes
Schlecht: @thebeautifulbarefootgoddess2024

2. Unique (aber nicht zu weird)
Google deinen Namen. Gibt's den schon 500x? → Weitersuchen.
Ist er komplett unaussprechlich? → Auch schlecht.

3. Keine Zahlen/Sonderzeichen
@footqueen ist besser als @footqu33n.
Ausnahme: Wenn es WIRKLICH Teil deiner Brand ist (z.B. @soles.24/7).

4. Vibes > Literalität
Dein Name muss nicht "Fuß" enthalten. Er muss nur die richtige Stimmung transportieren.

Beispiel:
"Velvet" → weich, luxuriös, sinnlich (perfekt für Füße, ohne "foot" zu sagen)

5. Zukunftssicher
Überleg: Willst du in 2 Jahren immer noch so heißen?
Vermeide Trend-Wörter, die schnell cringe werden.

Name-Generator: Die Formel

Hier ist ein System, das funktioniert:

Template: [Adjektiv] + [Nomen]

Adjektive (Vibe-Wörter):

  • Soft/Luxus: velvet, silk, satin, pearl, rose
  • Mystisch: luna, midnight, moon, shadow, raven
  • Natur: bare, wild, sun, ivy, ocean
  • Edgy: noir, ink, storm, steel, rebel

Nomen (Fuß-bezogen oder metaphorisch):

  • Direkt: feet, soles, toes, arches
  • Metaphorisch: muse, goddess, angel, queen, art
  • Abstrakt: dream, vibe, vision, soul

Mix & Match:

  • velvet + soles = @velvetsoles
  • luna + feet = @lunafeet
  • bare + muse = @baremuse
  • midnight + arches = @midnightarches

Protip: Sag den Namen laut. Klingt er smooth? Oder holprig? Wenn du stotterst beim Aussprechen — weg damit.

Verfügbarkeit checken:

  1. Instagram: Suche @deinname — frei?
  2. OnlyFans/Fansly: Check ob Username verfügbar
  3. Domain: (Optional) Ist deinname.com frei? (für spätere Website)

Wichtig: Nutze den gleichen Namen überall. Konsistenz = Marke.

Schritt 2: Deine Persona entwickeln

Deine Persona ist NICHT eine komplett erfundene Figur.

Sie ist eine verstärkte, fokussierte Version von Teilen deiner echten Persönlichkeit.

Die "3-Trait-Methode"

Wähle 3 Eigenschaften, die deine Persona definieren.

Beispiel — "Girl-Next-Door":

  1. Freundlich (antwortet auf Messages, lächelt viel)
  2. Verspielt (cute Captions, emoji-heavy)
  3. Zugänglich (zeigt Alltag, keine künstliche Perfektion)

Beispiel — "Mysteriöse Muse":

  1. Rätselhaft (wenig persönliche Details, viele offene Fragen)
  2. Künstlerisch (hochwertige Bilder, poetische Captions)
  3. Exklusiv (antwortet selektiv, wirkt "unerreichbar")

Deine Aufgabe: Wähle 3 Traits die zu DIR passen — aber die du bewusst betonst.

Persona-Building Worksheet:

1. Welche Worte beschreiben dich? (wähle 5)
Beispiele: witzig, ruhig, frech, elegant, direkt, mysteriös, warm, kühl...

2. Wie fühlst du dich am wohlsten?
Schüchtern/Introvertiert → Mysteriöse Persona passt besser
Extrovertiert/Redselig → Girl-Next-Door oder Rebel passt besser

3. Was nervt dich an anderen Content Creators?
Zu fake? → Sei authentischer
Zu langweilig? → Sei witziger/kantiger
Zu oversexualized? → Sei subtiler/künstlerischer

4. Wen bewunderst du (außerhalb der Branche)?
Musiker, Schauspieler, Influencer — wessen Vibe willst du channeln?

Die 6 Haupt-Personas (Archetypen)

Du musst das Rad nicht neu erfinden. Die meisten erfolgreichen Creators fallen in eine dieser Kategorien:

1. Die Muse

Vibe: Künstlerisch, tiefgründig, inspirierend
Content: Hochwertige Bilder, poetische Captions, "Fine Art" Ästhetik
Zielgruppe: Kunst-Liebhaber, intellektuelle Käufer, Premium-Budget
Beispiel-Caption: "Feet as canvas, light as poetry."

2. Die Girl-Next-Door

Vibe: Zugänglich, süß, freundlich
Content: Alltags-Settings, natürliches Lächeln, persönliche Stories
Zielgruppe: Breites Publikum, "Boyfriend Experience" Käufer
Beispiel-Caption: "Just finished my morning coffee ☕ how's your day going?"

3. Die Rebel

Vibe: Kantig, frech, direkt
Content: Dunkle Ästhetik, provokante Posen, sarkastische Captions
Zielgruppe: Edgy Käufer, Alternative/Gothic Scene
Beispiel-Caption: "Not your average princess. 🖤"

4. Die Wellness Queen

Vibe: Zen, natürlich, selbstfürsorge-fokussiert
Content: Spa-Settings, Pediküre, weiche Farben, Natur
Zielgruppe: Wellness-Interessierte, ältere Käufer, "Entspannungs"-Content
Beispiel-Caption: "Self-care Sunday: feet deserve love too 🌿"

5. Die Luxury Babe

Vibe: Glamourös, exklusiv, high-maintenance
Content: Designer-Schuhe, Hotels, perfekte Pediküre, teuer wirkende Settings
Zielgruppe: High-Budget Käufer, Findom-Interessierte, Luxus-Fetisch
Beispiel-Caption: "Champagne taste, caviar dreams. 💎"

6. Die Dominante

Vibe: Mächtig, kontrollierend, no-nonsense
Content: POV-Winkel (von unten), direkte Blicke, kommandierender Ton
Zielgruppe: Submissive Käufer, Findom, Worship-Content
Beispiel-Caption: "You know where you belong. 👠"

Deine Aufgabe: Welcher Archetyp fühlt sich am natürlichsten für dich an?

(Du kannst auch mixen — z.B. "Rebel + Wellness" = Alternative Zen. Aber nicht mehr als 2.)

Authentizität bewahren — der wichtigste Teil

Hier ist die Wahrheit: Du kannst keine Persona durchziehen, die komplett fake ist.

Du wirst dich ausgebrannt fühlen. Du wirst inkonsistent werden. Käufer merken das.

Die Balance-Formel:

80% Real + 20% Performance = Perfekte Persona

Die 80% (Real):

  • Deine echten Interessen (zeig was du wirklich magst)
  • Deine natürliche Sprache (schreib wie du sprichst)
  • Deine echten Grenzen (sag Nein wenn es sich falsch anfühlt)

Die 20% (Performance):

  • Du betonst bestimmte Eigenschaften (z.B. bist du normalerweise schüchtern, aber für Content zeigst du deine selbstbewusste Seite)
  • Du kurierst was du teilst (nicht jeder bad day, nicht jedes ungefilterte Bild)
  • Du hältst Konsistenz in Ästhetik/Tonalität (auch wenn du privat chaotischer bist)

Beispiel:

Privat: Du bist introvertiert, liebst Metal-Musik, hasst Small Talk.
Persona: "Mysteriöse Rebel" — du zeigst deine dunkle Ästhetik (real), schreibst kurze kryptische Captions (passt zu introvertiert), aber antwortest trotzdem auf DMs (Performance, weil's Business ist).

Das funktioniert — weil 80% davon DU bist. Die 20% sind nur... Packaging.

Red Flags: Wann deine Persona zu fake ist

  • Du fühlst dich ausgelaugt nach jedem Post
  • Du vergisst ständig wie du dich verhalten solltest
  • Du hasst deinen Content wenn du ihn siehst
  • Käufer sagen "Du wirkst anders als auf Bildern"

Wenn das passiert: Pivot. Deine Persona passt nicht. Justiere.

Persona entwickelt sich — und das ist ok

Du musst nicht für immer "Girl-Next-Door" sein.

Vielleicht fängst du süß an — und merkst nach 6 Monaten: "Ich will kantiger sein."

Das geht. Aber mach es graduell.

Wie du deine Persona änderst (ohne Follower zu verlieren):

  1. Schritt für Schritt — nicht von heute auf morgen komplett anders
  2. Transparenz — sag deinen Fans: "Ich entwickle mich weiter, ihr werdet neue Vibes sehen"
  3. Behalte Kern-Elemente — ändere nicht ALLES auf einmal (z.B. keep deinen Namen, aber ändere Ästhetik)
  4. Test vorher — poste 1-2 Bilder im neuen Stil, check Reactions

Erfolgreiche Creators evolvieren. Das zeigt Wachstum. Käufer respektieren das.

Dein Name + Persona = Deine Brand

Wenn beides zusammenpasst, hast du etwas Magisches:

Wiedererkennbarkeit.

Leute sehen deinen Namen → sie wissen sofort welche Vibe.
Leute sehen dein Bild (ohne Name) → sie erkennen dich trotzdem.

Das ist eine Marke.

Zusammenfassung

  1. Künstlername = Dein Label (kurz, unique, vibe-stimmig)
  2. Persona = Deine Rolle (3 definierte Traits, konsistent)
  3. 6 Archetypen — Muse, Girl-Next-Door, Rebel, Wellness, Luxury, Dominante
  4. 80% Real + 20% Performance = Authentisch aber professionell
  5. Namen-Formel — [Adjektiv] + [Nomen], überall gleich nutzen
  6. Persona-Entwicklung ist erlaubt — aber graduell
  7. Marke = Name + Persona zusammen

Du musst dich nicht verstellen. Du musst nur entscheiden: Welche Seite von mir will ich zeigen?

Und dann: Konsequent sein.

Nächstes Kapitel: Visuelle Identität — Farben, Typografie, Layouts. Wie dein Feed zur Brand wird.