Das Moodboard deiner Marke — dein visueller Kompass
Wie du mit Pinterest, Milanote und Referenzen ein Moodboard baust das deinen Style definiert und dich inspiriert.
Hier ist das Problem: Du weißt nicht genau was dein "Style" ist.
Du siehst Bilder die dir gefallen — aber du kannst nicht benennen warum.
Du versuchst "dein Ding" zu finden — aber alles fühlt sich random an.
Lösung: Ein Moodboard.
Was ist ein Moodboard (und warum brauchst du eins)?
Ein Moodboard ist eine visuelle Sammlung von Bildern, Farben, Texturen, Vibes — alles was deinen gewünschten Style repräsentiert.
Warum das mächtig ist:
- Klarheit — Du siehst auf einen Blick was deine Marke ausmacht
- Konsistenz — Wenn du neue Content erstellst, checkst du: "Passt das zu meinem Moodboard?"
- Inspiration — Creative Block? → Schau dein Moodboard an, neue Ideen kommen
- Kommunikation — Wenn du mit Fotografen/Designern arbeitest, zeigst du ihnen dein Moodboard → sie verstehen sofort deine Vision
Professionelle Brands starten immer mit Moodboards. Jetzt machst du das auch.
Schritt 1: Inspiration sammeln (die Jagd)
Bevor du dein Moodboard baust — musst du Material sammeln.
Wo du Inspiration findest:
1. Pinterest (der Hauptspot)
Warum Pinterest? Es ist buchstäblich dafür gemacht. Algorithmus lernt was du magst, zeigt dir mehr davon.
Wie du es nutzt:
- Erstelle ein Board namens "[Dein Name] Brand Aesthetic"
- Suche nach Keywords:
- "foot photography aesthetic"
- "minimalist foot photos"
- "editorial feet"
- "barefoot aesthetic"
- [Deine Vibe] + "photography" (z.B. "moody photography", "soft aesthetic")
- Pinne alles was dich anspricht (erstmal ohne Filter)
- Nach 50-100 Pins: Schau welche Muster entstehen
2. Instagram Saves
Strategie:
- Folge erfolgreichen Foot-Content Creators (vor allem solche deren Style dir gefällt)
- Speichere Bilder die dich inspirieren (Bookmark-Funktion)
- Organisiere in Collections: "Lighting Inspo", "Pose Inspo", "Color Palettes", etc.
3. Fashion Magazines / Editorial Photography
Warum? High-Fashion Fotografie ist oft wo Trends starten.
Wo suchen:
- Vogue, Harper's Bazaar, Elle (online Archive)
- Suche "[Magazine Name] + feet" oder "[Magazine Name] + minimalism"
- Pinterest: "Vogue editorial feet"
4. Unsplash / Pexels (kostenlose Stock-Fotos)
Nutzen: Professionelle Fotografie, hohe Qualität, kostenlos nutzbar
Suche nach:
- "feet aesthetic"
- "barefoot"
- "minimal photography"
- "body photography"
5. Kunst & Fine Art
Warum? Künstler haben Farben/Komposition perfektioniert — du kannst davon lernen.
Wo suchen:
- Google Arts & Culture
- Pinterest: "renaissance feet painting", "modern art feet"
- Instagram: #feetinart
Die Sammel-Regel: Quantität → Qualität
Phase 1 (Woche 1): Sammle alles. Kein Filter. 100+ Bilder minimum.
Phase 2 (Woche 2): Geh durch deine Sammlung. Lösche was nicht mehr passt. Behalte nur was wirklich resoniert.
Ziel: 30-50 Bilder die deine Vision perfekt repräsentieren.
Schritt 2: Muster erkennen (die Analyse)
Jetzt hast du 30-50 Bilder. Zeit sie zu dekonstruieren.
Die 5-Fragen-Methode:
Geh durch jedes Bild und frag:
- Welche Farben dominieren?
(Schreib sie auf. Nach 20 Bildern siehst du: "Oh, ich liebe offensichtlich Beige und Schwarz.") - Welche Stimmung hat das Bild?
(Ruhig? Energetisch? Dunkel? Hell? Warm? Kühl?) - Wie ist das Licht?
(Hartes Sonnenlicht? Weiches Fensterlicht? Goldene Stunde? Studio?) - Welcher Kompositions-Stil?
(Centered? Asymmetrisch? Close-Up? Viel negativer Raum?) - Was ist das "Special Something"?
(Warum hast du dieses Bild gespeichert? Was zieht dich an?)
Notizen machen:
Erstelle ein Dokument (Google Doc, Notes App) mit:
- Farben die immer wieder auftauchen (z.B. "Beige, Schwarz, Weiß, Gold")
- Adjektive die die Vibe beschreiben (z.B. "minimalistisch, warm, elegant, ruhig")
- Licht-Präferenzen (z.B. "weiches natürliches Licht, keine harten Schatten")
- Kompositions-Trends (z.B. "viel negativer Raum, centered, symmetrisch")
Das ist deine Brand DNA.
Schritt 3: Dein Moodboard bauen (die Tools)
Option 1: Pinterest Board (einfachste Methode)
Vorteile:
- Schnell
- Kostenlos
- Du hast wahrscheinlich schon alles dort gesammelt
- Einfach zu teilen (Link schicken)
Nachteile:
- Keine Text-Notizen direkt am Bild
- Wenig Anpassung möglich
Best Use: Wenn du nur für dich selbst planst.
Option 2: Canva Moodboard (visuell ansprechend)
How to:
- Öffne Canva → Suche "Moodboard Template"
- Wähle Template (oder starte blank)
- Upload deine gespeicherten Bilder
- Arrangiere sie auf einer Seite (Grid oder Collage-Style)
- Füge Text hinzu: Farb-Codes, Keywords, Vibe-Wörter
- Download als PDF oder Bild
Vorteile:
- Sieht professionell aus
- Kannst Farb-Paletten direkt einbauen
- Easy zu präsentieren (z.B. für Fotografen)
Best Use: Wenn du mit anderen arbeitest oder es professionell brauchst.
Option 3: Milanote (fortgeschritten, aber mächtig)
Was ist Milanote? Ein visuelles Organisations-Tool — wie Pinterest + Notion kombiniert.
How to:
- Account erstellen (kostenlos für bis zu 100 Elemente)
- Neues Board: "[Dein Name] Brand Moodboard"
- Drag & Drop Bilder direkt aufs Board
- Füge Notizen hinzu ("Diese Farbe nutzen", "Dieses Licht replizieren")
- Erstelle Sections: "Colors", "Lighting", "Poses", "Props", etc.
Vorteile:
- Unendlich anpassbar
- Text + Bilder + Links zusammen
- Sections organisieren (mehrere Boards in einem)
Nachteile:
- Learning Curve
- Kostenlose Version limitiert (100 Items)
Best Use: Wenn du es ernst meinst und ein komplexes System willst.
Option 4: Physical Moodboard (old school, aber effektiv)
How to:
- Kauf ein Korkbrett oder nutze eine leere Wand
- Drucke deine Lieblings-Bilder aus (9x13cm reicht)
- Pinne sie auf
- Füge Farbkarten hinzu (aus Baumarkt oder selbst gemalt)
- Hänge Stoff-Samples, Materialen, alles was deine Vibe repräsentiert
Vorteile:
- Haptisch, real, immer sichtbar (kein "aus den Augen, aus dem Sinn")
- Nostalgisch, macht Spaß
Nachteile:
- Kostet Geld (Drucken)
- Kann nicht geteilt werden (außer Foto davon)
Best Use: Wenn du im gleichen Raum arbeitest wo du Content erstellst — konstante visuelle Erinnerung.
Schritt 4: Dein Moodboard strukturieren
Ein gutes Moodboard hat Sections. Nicht nur random Bilder.
Empfohlene Struktur:
Section 1: Farb-Palette
- Deine 3 Hauptfarben (groß anzeigen)
- Hex-Codes daneben schreiben (z.B. #F5F5DC für Beige)
- Beispiel-Bilder die diese Farben nutzen
Section 2: Licht & Stimmung
- Bilder die dein gewünschtes Licht zeigen
- Notizen: "Weiches Fensterlicht, morgens", "Goldene Stunde, draußen"
Section 3: Komposition & Layouts
- Beispiele deiner bevorzugten Bildstrukturen
- Centered, asymmetrisch, close-up — was auch immer du nutzen willst
Section 4: Posen & Körpersprache
- Referenz-Bilder für Posen die dir gefallen
- Notizen: "Pointed toes", "Relaxed, nicht gestellt"
Section 5: Props & Settings
- Welche Objekte/Locations du nutzen willst
- Bett, Boden, Outdoor, Schuhe, Blumen — was auch immer
Section 6: Vibe Words (Stimmungs-Worte)
- Adjektive die deine Marke beschreiben
- Z.B. "Elegant, Minimal, Warm, Ruhig, Luxuriös"
Section 7: "Don't Do This" (Anti-Inspiration)
- Beispiele von Styles die du NICHT willst
- Hilft Klarheit zu schaffen ("Ich mag X, aber nicht Y")
Schritt 5: Dein Moodboard nutzen (der Workflow)
Ein Moodboard ist nutzlos wenn du es erstellst und dann nie wieder anschaust.
Wie du es in deinen Prozess integrierst:
Vor jedem Shooting:
- Öffne dein Moodboard
- Checke: Welche Farben will ich heute nutzen?
- Checke: Welches Licht-Setup repliziere ich?
- Checke: Welche Posen probiere ich?
Beim Bearbeiten:
- Vergleiche dein Bild mit Moodboard
- Passen die Farben? Wenn nein → adjust
- Passt die Stimmung? Wenn nein → Bearbeitung ändern
Vor dem Posten:
- Final Check: "Würde dieses Bild auf mein Moodboard passen?"
- Wenn ja → Post it
- Wenn nein → entweder anpassen oder nicht posten
Regel: Dein Moodboard = Dein Filter
Wenn etwas nicht zu deinem Moodboard passt — gehört es nicht auf deinen Feed.
Hart, aber effektiv.
Schritt 6: Moodboard entwickelt sich (es ist nicht in Stein gemeißelt)
Dein Style wird sich entwickeln. Das ist normal.
Update-Strategie:
Alle 3 Monate: Review dein Moodboard.
- Gibt's Bilder die nicht mehr passen? → Entfernen
- Hast du neue Inspiration gefunden? → Hinzufügen
- Hat sich deine Vibe verändert? → Moodboard anpassen
Aber: Ändere nicht alles auf einmal. Evolution, nicht Revolution.
Case Study: Von Chaos zu Konsistenz
Vorher (ohne Moodboard):
- Creator postet random Bilder
- Mal hell, mal dunkel, mal bunt, mal monochrom
- Follower verwirrt: "Wer bist du eigentlich?"
- Verkäufe: inkonsistent
Nachher (mit Moodboard):
- Moodboard erstellt: "Minimalist Luxe" (Weiß, Beige, Gold)
- Alle neuen Posts folgen Moodboard
- Feed sieht cohesive aus
- Follower: "Ich liebe deinen Style!"
- Verkäufe: +40% in 2 Monaten (weil Marke jetzt klar ist)
Das ist die Macht eines Moodboards.
Häufige Fehler (und Lösungen)
Fehler 1: Zu viele verschiedene Vibes
Problem: Dein Moodboard hat Dark Moody UND Bright Airy UND Vibrant Colors — alles gleichzeitig
Lösung: Pick ONE Hauptvibe. Du kannst später evolvieren, aber start focused.
Fehler 2: Nur Copy-Paste (keine eigene Vision)
Problem: Du kopierst einfach komplett den Style von jemand anderem
Lösung: Nutze andere als Inspiration, aber mixe mehrere Quellen. Dein Moodboard sollte einzigartig sein.
Fehler 3: Moodboard wird nie genutzt
Problem: Du erstellst es, schaust es nie wieder an
Lösung: Mach es zum Wallpaper auf deinem Handy. Oder drucke es aus und hänge es auf. Sichtbarkeit = Nutzung.
Fehler 4: Zu perfektionistisch
Problem: Du verbringst Wochen mit dem perfekten Moodboard, postest aber nichts
Lösung: Version 1.0 reicht. Erstelle es in 1-2 Tagen, fang an zu posten, verfeinere später.
Bonus: Referenzen für verschiedene Stile
Minimalist Luxe:
- Pinterest: "minimal aesthetic white", "luxury minimal photography"
- Instagram: @minimalmonday, @minimalism
- Künstler: James Turrell (Licht), Rothko (Farbe)
Dark Muse:
- Pinterest: "dark moody photography", "gothic aesthetic"
- Instagram: @dark.recesses, @themoodyports
- Künstler: Caravaggio (Drama), Bill Henson (Dunkelheit)
Natural / Barefoot Vibe:
- Pinterest: "earthy aesthetic", "natural photography"
- Instagram: @earthyandy, @theslowtraveler
- Künstler: Ansel Adams (Natur), Terrence Malick (Film, natürliches Licht)
Playful / Cute:
- Pinterest: "kawaii aesthetic", "pastel photography"
- Instagram: @ohhcouture, @songofstyle
- Künstler: Takashi Murakami (Colors), Wes Anderson (Symmetrie)
Zusammenfassung
- Moodboard = Visuelle Sammlung die deinen Style definiert
- Sammeln — Pinterest, Instagram, Magazines (100+ Bilder erst, dann filtern)
- Analysieren — Muster erkennen (Farben, Licht, Komposition)
- Tools — Pinterest (einfach), Canva (professionell), Milanote (advanced)
- Struktur — Sections: Farben, Licht, Komposition, Posen, Props, Vibe Words
- Nutzen — Vor Shooting, beim Bearbeiten, vor Posten checken
- Evolution — Update alle 3 Monate, aber graduell
- Moodboard = Filter — Passt nicht aufs Board? → Nicht posten
Dein Moodboard ist dein visueller Kompass.
Wenn du lost bist — schau drauf. Es zeigt dir den Weg.
Nächstes Kapitel: Die Wiedererkennungswert-Formel — Warum minimalistische Marken erfolgreicher sind und wie du deine Brand-DNA festlegst.