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Teil 4: Geld & Plattformen

Bundles, Custom Content, Subscriptions

Die drei Produkt-Typen die wirklich Geld bringen — wann du was anbietest und wie du sie kombinierst.

Einzelne Foto-Sets verkaufen? Funktioniert. Aber du lässt massiv Geld auf dem Tisch. Die wirklichen Verdiener nutzen drei Produkt-Typen strategisch: Bundles, Custom Content und Subscriptions. Lass uns das aufdröseln.

Produkt-Typ 1: Bundles (Das Easy Money)

Ein Bundle ist simpel: Mehrere Sachen zusammen, günstiger als einzeln gekauft.

Warum funktioniert das?

Psychologie. Menschen lieben das Gefühl, ein Schnäppchen zu machen. Auch wenn sie am Ende mehr ausgeben als ursprünglich geplant.

Bundle-Beispiele die verkaufen:

Das "Wochenend-Bundle":
3 verschiedene Foto-Sets + 1 kurzes Video.
Einzelpreis: 75 Euro.
Bundle-Preis: 55 Euro.
Ersparnis: 20 Euro (27%).

Der Käufer denkt: "Wow, ich spare 20 Euro!" — aber er hätte ohne Bundle vielleicht nur ein Set für 20 Euro gekauft. Du machst 55 statt 20. Win.

Das "Starter-Pack":
10 Best-of Bilder + Zugang zu Behind-the-Scenes + persönliche Welcome-Message.
Preis: 35 Euro.
Perfekt für neue Käufer. Niedrige Einstiegshürde, hoher wahrgenommener Wert.

Das "Collector's Bundle":
Alle Sets aus dem letzten Monat + exklusives Bonus-Set + signed Polaroid.
Preis: 120 Euro.
Für Superfans. Die wollen ALLES. Also gib ihnen ALLES — mit Extras.

Die Bundle-Formel

Wie viel Rabatt gibst du?

Die Regel: 20-30% Discount vom Einzelkaufpreis.

Nicht mehr. Nicht weniger.

Zu wenig (5-10%) fühlt sich nicht nach Schnäppchen an. Zu viel (50%+) entwertet deine Einzelpreise und du machst keinen Gewinn.

Sweet Spot: 25%.

Wann du Bundles anbietest

Nicht immer. Das ist wichtig.

Wenn Bundles immer verfügbar sind, wartet jeder auf Bundles. Niemand kauft Einzelsets mehr.

Besser: Zeitlich limitierte Bundle-Drops.

"Nur dieses Wochenende: Summer-Bundle 25% günstiger!"
"Black Friday Special: Mega-Bundle nur 48h verfügbar!"
"Monatliches Collector's Bundle — nur noch 5 Slots!"

Scarcity + Urgency = Sales.

Produkt-Typ 2: Custom Content (Das Big Money)

Custom Content ist, wo die großen Margen liegen.

Warum? Weil es personalisiert ist. Nur für diesen einen Käufer. Das rechtfertigt Premium-Preise.

Was zählt als Custom?

  • Spezielle Posen auf Anfrage
  • Bestimmte Outfits, Farben, Props
  • Name des Käufers im Content (auf Sohle geschrieben, etc.)
  • Videos mit persönlicher Ansprache
  • Spezielle Settings oder Locations

Aber — wichtig — Custom hat Grenzen. Dazu kommen wir noch.

Custom-Pricing: Die Aufwands-Matrix

Custom sollte immer teurer sein als Standard. Aber wie viel teurer?

Basis-Custom (einfache Requests):
Beispiel: "Blaue Nagellack statt rot"
Standard-Preis + 30%.

Medium-Custom (mittlerer Aufwand):
Beispiel: "Outdoor-Shooting mit bestimmten Props"
Standard-Preis + 50-70%.

High-Custom (komplexe Requests):
Beispiel: "20 Min Video mit Skript und spezieller Location"
Standard-Preis + 100-200%.

Je mehr Aufwand, desto höher der Aufschlag. Logisch.

Die Custom-Falle

Vorsicht: Custom kann dich auffressen.

Jemand will "nur ein kleines bisschen Custom" — und plötzlich sitzt du 2 Stunden dran für 30 Euro. Das ist Scheißlohn.

Regel: Bevor du zusagst, rechne. Was ist der Stundensatz? Würdest du das für dieses Geld machen?

Wenn nein: Preis hochgehen oder ablehnen.

Custom-Requests managen

Hab ein System.

  1. Käufer stellt Anfrage
  2. Du checkst Aufwand
  3. Du gibst Custom-Quote (Preis + Lieferzeit)
  4. Käufer zahlt 50% Anzahlung
  5. Du produzierst
  6. Käufer zahlt Rest + du lieferst

Warum Anzahlung? Weil sonst manche ghosten nach der Produktion. Anzahlung = Commitment.

Produkt-Typ 3: Subscriptions (Das Passive Money)

Subscriptions sind der heilige Gral. Warum?

Recurring Revenue.

Statt jeden Monat neu verkaufen zu müssen, hast du festen monatlichen Umsatz. Vorhersehbar. Planbar. Schön.

Subscription-Modelle die funktionieren

Fan-Club / Patreon-Style:
Monatlich: 15 Euro.
Was sie bekommen: Zugang zu exklusivem Feed, wöchentliche neue Sets, Voting-Rights für nächsten Content, Community-Zugang.

VIP-Membership:
Monatlich: 50 Euro.
Was sie bekommen: Alles vom Fan-Club + persönlicher Chat, Priority bei Custom-Requests, monatliches Custom-Set inklusive.

Content-Drop-Subscription:
Monatlich: 25 Euro.
Was sie bekommen: Jeden Monat automatisch ein neues Premium-Set zugeschickt. Kein Nachdenken. Einfach da.

Die Subscription-Psychologie

Menschen sind faul. Im guten Sinne.

Wenn sie einmal subscribed haben, vergessen sie oft zu canceln. Selbst wenn sie den Content nicht mehr aktiv konsumieren.

Das ist nicht böse. Das ist einfach, wie Subscriptions funktionieren. Netflix macht das gleiche.

Aber: Du musst trotzdem Wert liefern. Sonst canceln sie irgendwann doch.

Subscription vs. Einmalkauf: Was ist besser?

Beides.

Subscription ist nicht Ersatz für Einmalkäufe. Es ist ein zusätzlicher Stream.

Deine Strategie sollte sein:

  • Einzel-Sets für Gelegenheitskäufer
  • Bundles für Deal-Hunter
  • Subscriptions für Superfans
  • Custom für High-Spender

Unterschiedliche Käufer, unterschiedliche Produkte.

Wie du alle drei kombinierst: Die Content-Pyramide

Stell dir dein Angebot als Pyramide vor:

Basis (breit):
Einzelne Standard-Sets. Günstig. Für alle zugänglich.
Ziel: Volumen. Viele kleine Verkäufe.

Mitte:
Bundles + Subscriptions. Mittlere Preise.
Ziel: Recurring Revenue + Upsells.

Spitze (schmal):
Custom Content + VIP-Subscriptions. Teuer.
Ziel: Große Margen bei wenigen Kunden.

Die Basis bringt Käufer rein. Die Mitte bringt Stabilität. Die Spitze bringt Profit.

Der Subscription-Starter-Plan

Wenn du noch keine Subscription hast, hier ist wie du startest:

Woche 1-2: Ankündigung
"Ich überlege, einen Fan-Club zu starten. Wer wäre interessiert?"
Teste Interesse. Sammle Feedback.

Woche 3: Pre-Launch
"Fan-Club startet nächste Woche! Erste 10 Mitglieder bekommen 50% Rabatt auf ersten Monat."
Early-Bird-Anreiz. FOMO erzeugen.

Woche 4: Launch
Öffne Subscription. Aber limitiere Slots am Anfang. "Nur 20 Plätze verfügbar."
Warum? Weil du testen willst, ob du die Workload schaffst. Später kannst du skalieren.

Monat 2-3: Optimize
Schau, was funktioniert. Was mögen Subscriber? Was nicht? Adjustiere.

Bundle-Strategien für maximale Conversions

Ein paar Tricks, die immer funktionieren:

Der Anchor-Bundle:
Biete einen mega teuren Bundle an (200 Euro) neben einem mittleren (60 Euro).
Keiner kauft den 200er. Aber plötzlich wirkt der 60er günstig. Anchoring.

Der Mystery-Bundle:
"5 Random Sets aus meinem Archiv + 1 exklusives neues Set — 40 Euro."
Leute lieben Überraschungen. Gamification.

Der Time-Release-Bundle:
"Jede Woche bekommst du 1 neues Set freigeschaltet — 4 Wochen lang."
Hält Käufer engaged über einen Monat. Reduziert Churn.

Custom-Content: Dos and Don'ts

DO:

  • Klare Preise für Custom-Kategorien kommunizieren
  • Anzahlung verlangen
  • Realistic Delivery-Times setzen (und einhalten)
  • Grenzen klar ziehen (was du NICHT machst)

DON'T:

  • Custom ohne klaren Preis akzeptieren
  • Zu viel Custom machen (brennt dich aus)
  • Deine Grenzen verschieben nur weil jemand mehr zahlt
  • Produktion starten bevor Zahlung da ist

Die 70-20-10 Revenue-Regel

Ideale Verteilung deines Umsatzes:

70% aus Standard-Content (Sets, Bundles, etc.)
20% aus Subscriptions
10% aus Custom

Warum diese Verteilung? Weil sie stabil ist.

Zu viel Custom = zu viel Arbeit, nicht skalierbar.
Zu viel Subscription = zu abhängig von wenigen Leuten.
Zu viel Standard = kein Wachstum, kein Upgrade-Path.

Der Mix macht's.

Was du jetzt tun solltest

  1. Entscheide: Welchen Produkt-Typ willst du als nächstes hinzufügen?
  2. Wenn Bundles: Erstelle 2-3 Bundle-Optionen mit klarem Value-Prop
  3. Wenn Custom: Definiere Custom-Kategorien und Preise
  4. Wenn Subscription: Plane dein Tier + teste Interesse
  5. Teste 1 Monat lang
  6. Messe was funktioniert (Sales, Profit-Margin, Zeitaufwand)
  7. Verdopple was funktioniert, kill was nicht läuft

Du musst nicht alles auf einmal machen. Starte mit einem. Dann füg hinzu.

Im nächsten Kapitel: Kostenlose Samples. Wann sie Sinn machen und wann sie dich ruinieren.

Im nächsten Kapitel: Wann kostenlose Samples Sinn machen