Skip to main contentSkip to navigation
Teil 5: Psychologie & Verkauf

Fans vs. Kunden vs. Creeps

Die drei Typen von Käufern — wie du sie erkennst, unterscheidest und entsprechend behandelst.

Nicht alle sind gleich. Lerne die drei Typen zu erkennen — und entsprechend zu behandeln.

Du checkst deine Nachrichten.

10 neue Messages.

Aber sie fühlen sich komplett unterschiedlich an. Eine freut dich. Eine ist neutral. Eine macht dich... unwohl.

Warum? Weil nicht alle Menschen in deiner Inbox gleich sind.

Es gibt Fans. Es gibt Kunden. Und es gibt Creeps.

Der Trick ist: Sie früh zu erkennen und richtig damit umzugehen.

Der Fan

Erkennungszeichen:

- Folgt dir schon länger

- Kommentiert regelmäßig

- Kauft manchmal, aber nicht immer

- Zeigt echtes Interesse an dir als Person

- Respektiert Grenzen

- Freut sich über deine Erfolge

Fans sind die, die dich mögen. Nicht nur deinen Content, sondern dich.

Sie schreiben: "Hey, wie geht's dir?" und wollen wirklich eine Antwort.

Sie erinnern sich an Dinge die du erwähnt hast. "Wie lief eigentlich das Ding von letzter Woche?"

Fans kaufen nicht bei jedem Post. Aber wenn sie kaufen, dann mit Freude. Und sie bleiben lange.

Wie du mit Fans umgehst:

Wertschätze sie. Sie sind dein stabiles Fundament.

Gib ihnen etwas zurück: Persönliche Antworten, kleine Extras, Aufmerksamkeit.

Aber — und das ist wichtig — halte trotzdem professionelle Grenzen. Ein Fan ist kein Freund. Verwechsle das nicht.

Der Kunde

Erkennungszeichen:

- Weiß was er will

- Fragt nach Preisen

- Kauft zügig

- Wenig persönliche Gespräche

- Transaktion ist klar: Geld gegen Content

- Respektvoll aber distanziert

Kunden sind businesslike. Keine Emotionen, keine Drama, kein "Ich liebe dich so sehr".

Sie schreiben: "Hi, ich möchte XYZ kaufen, was kostet das?"

Du antwortest mit dem Preis, sie zahlen, du lieferst, fertig.

Kunden sind der Traum. Einfach, klar, profitabel.

Wie du mit Kunden umgehst:

Sei professionell und effizient.

Sie wollen keine langen Gespräche, sie wollen guten Service. Schnelle Antworten, klare Infos, pünktliche Lieferung.

Gib ihnen was sie wollen: Exzellenten Service ohne Drama.

Der Creep

Erkennungszeichen:

- Überschreitet Grenzen direkt

- Ignoriert deine "Nein"s

- Macht dich unwohl (Bauchgefühl!)

- Will persönliche Infos

- Stalker-Vibes oder obsessives Verhalten

- Redet als ob ihr eine Beziehung hättet

Creeps überschreiten Grenzen. Konstant.

"Wo wohnst du?" — "Können wir uns treffen?" — "Ich liebe dich, du bist die Frau meines Lebens" (nach 2 Nachrichten).

Dein Bauchgefühl sagt: Nope. Hör drauf.

Wie du mit Creeps umgehst:

Klare Grenze. Einmal.

"Das geht zu weit. Bitte respektiere meine Grenzen."

Wenn er weiter macht: Block. Keine zweite Chance.

Creeps verdienen keine geduldige Erklärung, keine dritte Warnung. Block und fertig.

Die Übergänge

Hier wird's tricky: Manchmal wechseln Leute die Kategorie.

Fan wird zum Creep:

Anfangs war er nett. Aber dann... wurde es weird. Zu persönlich. Zu besitzergreifend.

"Warum antwortest du nicht sofort?" — "Wer ist der Typ in deinem Story?" — "Du gehörst mir."

Das ist der gefährlichste Übergang. Weil du denkst "er war doch mal nett..."

Egal. Jetzt ist er ein Creep. Behandle ihn entsprechend.

Kunde wird zum Fan:

Das ist die gute Version. Jemand kam für Content, bleibt für dich.

Er fängt an zu kommentieren, zu fragen wie's dir geht, zeigt echtes Interesse.

Das ist schön. Aber bleib wachsam. Manche "Fans" sind getarnte Creeps.

Fan will nur Kunde sein:

Manchmal entscheidet ein langjähriger Fan: "Ich mag sie, aber ich will keine parasoziale Beziehung. Ich kaufe einfach Content."

Das ist gesund. Respektiere es.

Die "Gray Zone"-Menschen

Nicht jeder passt sauber in eine Kategorie.

Der Fast-Creep:

Er ist... grenzwertig. Noch nicht über der Linie, aber nah dran.

"Du bist so schön, ich denke den ganzen Tag an dich" — ok, creepy. Aber hat er eine Grenze überschritten? Nicht wirklich.

Was tun? Beobachten. Eine Warnung geben wenn nötig. Bei Eskalation: Block.

Der Freeloader:

Chattet gerne, kommentiert viel, aber kauft nie.

Ist er ein Fan? Vielleicht. Oder ein Zeitdieb.

Was tun? Limitiere die gratis Interaktion. "Ich chatte gerne, aber längere Gespräche sind ein bezahlter Service."

Der On-Off-Kunde:

Kauft mal, dann verschwindet er für Wochen, kommt zurück, kauft wieder.

Ist er ein Kunde? Ja. Ein Fan? Nein.

Was tun? Behandle jeden Kauf als einzelne Transaktion. Keine Erwartungen an Kontinuität.

Die Red Flags

Wie erkennst du einen Creep bevor er offensichtlich wird?

Red Flag 1: Love Bombing

"Du bist die Schönste! Ich liebe dich! Du bist perfekt!" — nach 5 Minuten.

Das ist nicht echt. Das ist Manipulation oder Obsession.

Red Flag 2: Boundary Testing

"Ich weiß du zeigst kein Gesicht, aber könntest du vielleicht nur einmal...?"

Er testet ob deine Grenzen weich sind. Spoiler: Sie sollten es nicht sein.

Red Flag 3: Info Fishing

"In welcher Stadt wohnst du?" — "Wie heißt du wirklich?" — "Wo arbeitest du?"

Er will dich doxxen oder stalken. Bewusst oder unbewusst.

Red Flag 4: Parasoziale Übergriffe

"Ich kenne dich besser als du dich selbst" — "Du fühlst dich bestimmt XYZ" — "Wir sind Seelenverwandte"

Er lebt in einer Fantasy wo ihr eine Beziehung habt. Gefährlich.

Die grünen Flaggen

Wie erkennst du gute Fans und Kunden?

Grüne Flagge 1: Respekt für Grenzen

Du sagst Nein, er akzeptiert es sofort. Keine Diskussion.

Grüne Flagge 2: Konsistente Kommunikation

Freundlich, aber nicht obsessiv. Regelmäßig, aber nicht stalkerig.

Grüne Flagge 3: Faire Bezahlung

Zahlt ohne zu verhandeln. Tippt sogar manchmal. Wertschätzt deine Arbeit.

Grüne Flagge 4: Verständnis für dein Business

"Ich weiß du bist beschäftigt, antworte einfach wenn du Zeit hast."

Das sind die Keeper.

Die Triage-Strategie

Neue Nachricht kommt rein. Wie kategorisierst du schnell?

Schritt 1: Erste Nachricht lesen

Respektvoll und klar = potentieller Kunde.

Freundlich und interessiert = potentieller Fan.

Creepy oder grenzüberschreitend = potentieller Creep.

Schritt 2: Profil checken

Account-Alter, andere Aktivitäten, Bio — gibt Hinweise.

Schritt 3: Bauchgefühl

Fühlt es sich gut an? Neutral? Schlecht?

Vertraue deinem Bauch. Er irrt selten.

Verschiedene Strategien für verschiedene Typen

Mit Fans:

- Persönlicher Ton

- Längere Gespräche ok (in Grenzen)

- Kleine Extras als Dankeschön

- Aber: Klare Grenzen beibehalten

Mit Kunden:

- Professioneller Ton

- Kurz und effizient

- Fokus auf Service-Qualität

- Keine unnötigen persönlichen Gespräche

Mit Creeps:

- Minimal Interaktion

- Eine Warnung maximal

- Dann Block

- Keine Erklärungen, keine Diskussion

Wenn du dich unsicher fühlst

Du bist nicht sicher in welche Kategorie jemand passt?

Defaulte zu "vorsichtig".

Behandle ihn wie einen Kunden: Professionell, distanziert, klar.

Wenn er ein Fan ist, wird er bleiben. Wenn er ein Creep ist, wird er sich outen oder verschwinden.

Besser safe than sorry.

Die Zahlen-Regel

Grobe Faustregel (kann variieren):

70% Kunden — transakional, einfach, profitabel

20% Fans — loyal, engaged, emotionaler Wert

10% Creeps/Problematisch — kosten Energie, wenig Wert

Wenn deine Zahlen anders sind, überlege:

Zu viele Creeps? Verschärfe deine Boundaries und blocke schneller.

Zu wenige Fans? Sei etwas persönlicher, baue mehr Connection.

Zu wenige Kunden? Optimiere dein Marketing und Angebot.

Takeaway

Fans, Kunden, Creeps — drei verschiedene Typen, drei verschiedene Strategien.

Fans: Wertschätzen, Grenzen halten, loyal behandeln.

Kunden: Professionell, effizient, exzellenter Service.

Creeps: Warnung, dann Block. Keine Gnade.

Lerne die Red Flags zu erkennen. Vertraue deinem Bauchgefühl. Handle schnell.

Nicht alle verdienen deine Energie.

Fokussiere dich auf die, die es tun: Die guten Fans und die zahlenden Kunden.

Der Rest? Block-Button ist dein Freund.

Im nächsten Kapitel: Wenn Käufer zu viel wollen